Niki Luh – so nannte ihn mein ehemaliger Prof immer gern und liebevoll - sagte einmal sehr treffend über die Medien „Was wir über die Welt wissen, wissen wir aus den Medien“. So erstaunten und berührten mich die beiden Artikel, die am 02. Oktober in der ZEIT erscheinen, über die Frauendebatte.
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Die Unbekannte von I.N. Kramskoi Bildquelle wikipedia |
Iris Radisch, 54, „Mädel oder Mutti“-Autorin vermisst dabei den furchtlosen (vielleicht auch fruchtlosen!) weiblichen Selbstentwurf. Während Nina Pauer, 31, das Tagebuch einer Immigrantin öffnet, die sich selbst aus einem fernen, genauer gesagt dem digitalen Land, kommend beschreibt.
Soll es das etwa schon gewesen sein?
Eine Woche früher, am 26. September stand da noch die These, von Thomas E. Schmidt in der ZEIT: „…die Junge Frau ist noch undefiniert, eine Summe aller Möglichkeiten und ohne eigene Geschichte." Sie sei weder fürsorglich, noch packe sie Familie und Beruf unter einen Hut. Auch müsse sie sich nicht, in Form von (staatlicher) Programme subventionieren lassen.
Schmidt stellt fest, dass sie zumindest reden kann. Sie kann aufklären über Missstände und ihre eigenen, missverstandenen Lebenswelten und sie zeigt sich kämpferisch gegenüber kulturellen Erwartungen oder Verhaltensmuster.
Ich glaube Junge Frauen sind das und noch mehr: Sie haben tiefe Werte von denen sie berichten. Sie sind selbstbewusst und setzen ihre Ideen die sie von sich und ihrer Arbeitswelt haben, in die Tat um. Auch die Art der Arbeit wird grundsätzlich in Frage gestellt. Es geht ganz oft um Sinnstiftendes, Gegenökonomisches, Ökologie und Chancengerechtigkeit; kurzum Achtsamkeit.
Ich gehe mit Schmidt mit, wenn er feststellt die Junge Frau steht für „Autonomie und Freiheit, für moralische Integrität – nicht selten verbunden mit einem Engagement für den Tierschutz, Vegetarismus, Rauchfreiheit oder gesundes Essen.“
Aber bitte Junge Frau sei nicht nur Digitale Native. Das ist eine absolut beschränkende Sicht auf Dich und Deine Fähigkeiten. Auch die fürsorgliche Kümmerin wird Dir nicht gerecht. Ich freue mich auf weitere Rollenentwurfsversuche, liebe ZEIT!
Eure Christin
Quelle:
Luhmann, N. (1996): Die Realität der Massenmedien. 2., erweiterte Auflage. Opladen: Westdeutscher Verlag.
Bildquelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AKramskoy_Portrait_of_a_Woman.jpg
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